1974: Interview mit Violetta Ferrari

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Zeitreise: Schauspieler im Gespräch | Deutsche Welle

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"Ich bin ein Naturtalent" - Violetta Ferrari über ihre Gesangskunst In nur zwei Stücken stand sie nach eigenen Angaben 450 Mal mit Harald Juhnke auf der Bühne. Doch die aus Ungarn stammende Schauspielerin hatte auch zahlreiche andere Rollen übernommen. Violetta Ferrari war eine vielseitige Mimin, die in Musicals, auf der Theaterbühne und beim Film gefragt war. Ein schicksalhaftes Stipendium Das Licht der Welt erblickte Violetta Ferrari am 25.4.1930 in der ungarischen Stadt Hódmezövásárhely. Schon während der Schulzeit spielte sie Theater und bewarb sich schließlich um ein Stipendium an der Budapester Schauspiel-Akademie. Nach dem Examen bekam sie ein Engagement am National-Theater in der ungarischen Hauptstadt. Dort übernahm sie zahlreiche klassische Rollen, und auch der Film wurde auf die junge Schauspielerin aufmerksam. So übernahm sie unter anderem einige Rollen in Filmen wie der Komödie "2:0 für Marika" oder auch in dem Drama "Nacht über Budapest". Doch ihre große Karriere sollte Violetta Ferrari in der Bundesrepulik starten, nachdem sie 1956 nach der Niederschlagung des Volksaufstandes Ungarn verließ. Karriere in Deutschland Es dauerte nicht lange, bis Violetta Ferrari ihr erstes Engagement an einer deutschen Bühne bekam: im Frankfurter "Kleinen Theater am Zoo". Ihr Debüt auf den bundesrepublikanischen Theaterbühnen fand – wie könnte es anders sein – mit der Rolle der Piroschka in dem Stück "Ich denke oft an Piroschka" von Hugo Hartung statt. Und bald sollte auch der deutsche Film die Schauspielerin entdecken. Bereits 1958 spielte Violetta Ferrari an der Seite von Claus Biederstaedt in dem Musikfilm "Scala – total verrückt". Es war eine leichte Liebesgeschichte, wie sie in dieser Zeit üblich waren, in der Violetta Ferrai eine der Hauptrollen spielte. Es folgten nun zahlreiche weitere Filme, in denen sie mitwirkte. So war sie unter anderem in solchen Filmen wie "Scheidungsgrund: Liebe" an der Seite von O. W. Fischer zu sehen, spielte die Fabrikantentochter Otilie in der TV-Verfilmung "Im weißen Rößl", verkörperte die Eva Chazal in der Folge "Puppen reden nicht" in der Krimiserie "Dem Täter auf der Spur". Das letzte Mal stand Violetta Ferrari 1982 vor der Kamera: in der Verfilmug des Jugendbuches "Konrad oder Das Kind aus der Konservenbüchse" von Christine Nöstlinger übernahm sie den Part der Berti Bartolotti. Insgesamt konnte Violetta Ferrari auf eine Filmografie von weit über zwei Dutzend Filmen zurückschauen. Gut beschäftigt Neben der Arbeit in Film- und TV-Produktionen war Violetta Ferrari auch an zahlreichen Bühnen zu sehen. So spielte sie an den Komödien Berlin und Düsseldorf, an den Kammerspielen und der Kleinen Freiheit in München, am Theater am Dom in Köln, am Ernst-Deutsch-Theater in Hamburg oder auch am Theater an der Wien in Wien. In München war ihr auch der Durchbruch in die ernsten Charakterrollen geglückt. Darüber hinaus trat sie in Musicals und Operetten auf. So feierte sie große Erfolge in den Musicals "Halt die Welt an – ich möchte aussteigen" oder auch "Can-Can". Die vielseitige Schauspielerin nahm auch einige Platten mit Schagern auf. Violetta Ferrari starb am 23.1.14 in Budapest. Im Juli 1974 sprach DW-Redakteur Manfred Moschner mit Violetta Ferrari über ihre Karriere. Autor: Andreas Zemke Redaktion: Diana Redlich