CO2-Wunder Island – Was wir vom Klima-Weltmeister lernen können

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Einstein

Science


Island hat die Energiewende geschafft. Vulkane und Quellen machen die Insel zum Hotspot in Sachen Geothermie. Und der innovative Umgang mit dem Klima-Killer CO2 lockt auch Schweizer Forschende auf die Insel. «Einstein» auf Recherche beim Klima-Weltmeister Island. Island hat alles, wovon viele Länder träumen. Es hat die Energiewende geschafft. Der Strom und die Beheizung der Gebäude kommen zu fast 100 Prozent aus erneuerbaren Energien. Vor allem bei der Geothermie ist Island führend. Das Land, das quasi auf Vulkanen sitzt, ist ein Geothermie-Labor für die ganze Welt geworden. Wie steht die Schweiz im Vergleich da und was können wir vom «Modell Island» lernen? «Einstein» besucht das grösste Geothermiewerk der Insel und erfährt, wie es Island geschafft hat, den Anteil an Geothermie zu vervielfachen und dadurch die CO2-Emissionen zu minimieren. Wo steht die Schweiz im Vergleich? Auch in der Schweiz wird Geothermie seit Jahrzehnten genutzt. Bis jetzt allerdings ausschliesslich zum Heizen. Alle Versuche, Strom mit Geothermie zu erzeugen scheiterten bislang. Erdbeben nach Geothermiebohrungen verunsicherten die Bevölkerung. Die Skepsis gegenüber neuen Projekten ist gross. Im Bedretto-Tal testen Forscher In einem unterirdischen Labor tief im Berg ein neues Verfahren, um die Wärme aus der Tiefe für die Stromproduktion zu nutzen. Dabei sollen die Erdstösse so weit minimiert werden, dass sie an der Oberfläche nicht mehr zu spüren sind. Mit den Ergebnissen soll der Geothermie in der Schweiz neuen Schwung verleiht und Vertrauen zurückgewonnen werden. Negative CO2-Emissionen CO2-Vermeidung durch erneuerbare Energiequelle ist das eine, CO2-Reduktion das andere. Die Schweizer Firma Climeworks baut auf Island den grössten CO2-Staubsauger der Welt. Schon im September soll die Anlage in Betrieb gehen und 4000 Tonnen CO2 pro Jahr aus der Luft filtern und danach dauerhaft im Boden gespeichert werden. Laut Experten sind solche sogenannte «negative CO2-Emissionen» die einzige Möglichkeit, um die Klimaziele von Paris noch erreichen zu können. Klimaschutzpotential bei der Müllverbrennung Die Müllverbrennung verursacht jährlich 4,2 Millionen Tonnen CO2. Das sind 4,5 Prozent der gesamten CO2-Emissionen der Schweiz. Doch die Hälfte dieses CO2 stammt aus der Verbrennung von biogenen Abfällen wie Holzabfälle oder Essensreste. Ein Pilotprojet der KVA Linth und der der ETH Zürich will das Treibhausgas, welches beim Verbrennen des Mülls entsteht, einfangen und ebenfalls unterirdisch einlagern. Die ETH-Forscher sehen ein grosses Potential, wenn dieses Verfahren breit eingesetzt würde. Würde das Potential in der KVA Linth voll ausgeschöpft, würde dies den CO2-Ausstoss des Kantons Glarus mehr als halbieren.