Erdbebenkatastrophen und Tsunamis - vom Lissaboner Erdbeben am 1. November 1755 zur modernen Erdbebenforschung 2005/2006

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Katastrophen (Audio)

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Das zerstörerische Erdbeben von Lissabon und der nachfolgende Tsunami ereigneten sich am 1. November vor über 250 Jahren. Das Epizentrum lag im Atlantischen Ozean 200 km südwestlich von Lissabon und das Beben erschütterte ganz Europa und Nordafrika. Nach Schätzungen starben ca. 70.000 Menschen und es wurden bis zu 20.000 Häuser durch das Beben und die nachfolgende Tsunamiwelle zerstört. Dieses "außerordentliche Weltereignis" (Goethe) verwirrte vor allem Philosophen, Naturwissenschaftler und Dichter im Zeitalter der Aufklärung. Die vorherrschende Philosophie des Optimismus wurde durch diese Zerstörungen grundlegend erschüttert. Erklärungen suchte man in der "Gottesstraf" oder verfiel wie Voltaire in Ironie und Sarkasmus - "Wenn dies die beste aller möglichen Welten ist, wie müssen dann die anderen sein". Andere wieder "suchten die Ursachen unter den eigenen Füßen" (Kant) und somit war das Beben von Lissabon Anstoß für viele erdwissenschaftliche Arbeiten, die beim Kampf der "Elemente im Erdinnern" begannen und beim heutigen Stand der Geowissenschaften vorläufig enden. Im Hauptteil des Vortrages werden die modernen Grundlagen der Plattentektonik, der Entstehung von Erdbeben und Tsunamis und der Erdbebenregistrierung dargelegt. Es werden Beispiele von aktuellen Erdbeben in Deutschland und weltweit gebracht und die Erdbebengefährdung wird erläutert. Zum Abschluss wird in dem Vortrag auf den Tsunami von Sumatra Weihnachten 2004 eingegangen.