Folge 1117: BLACK WIDOW - Ein angemessener Abschied für Natasha Romanoff

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Scarlett Johansson als Natasha Romanoff oder Black Widow war von Anfang an eine Erfolgsgeschichte im Marvel Cinematic Universe. Obwohl sie keinen eigenen Film bekam, hatte Scarlett Johansson immer wieder die besten Onliner und die besten Actionszenen. Sie kam ohne Superkräfte aus und hielt das fragile Heldenteam zusammen. Nach dem Endgame jetzt endlich der eigene Film – ein Prequel, sozusagen „Black Widow Origins“: Woher kommt Natasha? Ihren Film teilt sie mit starken Nebenfiguren (fantastisch: Rachel Weisz und David Harbour) und mit einer zweiten Hauptrolle: die beeindruckende Florence Pugh als Schwester Elena. Regisseurin Cate Shortland liefert einen typischen Marvelfilm ab: Immer dann, wenn die Figuren einfach nur miteinander reden, streiten, lachen und mit einem Auto durch die Landschaft fahren, hat der Film seine großen Momente. Die Dynamik und der screwballartige Wortwitz zwischen den Schwestern macht richtig Spaß – auch David Harbour als Sidekick Red Guardian. Aber dann müssen wie in fast jedem Marvel-Film im letzten Drittel noch hunderte von ohrenbetäubenden Explosionen mehrere tausend Tonnen Stahl, Glas und Technik zerfetzen – so will es das Gesetz. Wir hätten lieber noch den Schwestern zugehört, wie sie sich über Kampfposen und Mode streiten. Großer Bonus allerdings: Der Film zeigt mit selbstverständlicher Lässigkeit, wie großartig Frauen die Hauptrollen in Actionfilmen übernehmen, egal, was 100 Jahre Kino vorher uns vorgelebt hatten. Und da ist es auch kein Zufall, dass es in der Geschichte u.a. darum geht, Frauen von der Fremdbestimmung durch einen alten, weißen Mann zu befreien. Am Mikrofon direkt nach dem Kino: Peter, Tom, Harald und Thomas.