MARKUS WIPPERFÜRTH - zivile Fluthelfer kämpfen gegen Windmühlen

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IN VIA GUSTUM

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Markus Wipperfürth, der diplomierte Agrar-Ingenieur ist der Mann der ersten Stunde. Im Grunde müßte ich Held der ersten Stunde sagen, aber das hört der bescheidene Mann aus dem Kölner Raum nicht gerne. Denn er hat viele Helden um sich, einige mit schwerem Gerät, einige mit Schaufel und Eimer, einige mit Kochgerät und Organisationstalent. Der Lohnunternehmer ist seit Stunde 1 der Flutwasserkatastrophe im Einsatzgebiet Ahr. In. Der Nacht vom 14. auf den 15.Juli hat es auch ihn und seinen Hof getroffen. Anders als bei den Menschen im Ahrgebiet und in Teilen Nordrhein Westfalens war er gewarnt. Seine Community hat schon immer funktioniert und er konnte sich Stunden, sogar Tage vorbereiten. Und am Abend des 14.Juli konnte er sogar noch seine Kollegen in der Eifel warnen. „Da kommt einiges aus Euch zu“ waren seine Worte. Nur hat er die Ausmasse nicht erahnen können, wie wir sicher alle nicht. Am Morgen des 15.Juli ist er dann losgefahren, ohne zu wissen, was ihn erwartet. Wipperfürth ist durch und durch Dienstleister und spürt intuitiv, wo er gebraucht wird. Es traf ihn wie ein Tsunami, was er im Tal der Ahr vorfand. Ein Kollege aus Fulda war ebenfalls unterwegs, die beiden trafen sich in Walporzheim, nahe Bad Neuenahr-Ahrweiler. Nach kurzer Beratung war klar: Hier müssen wir ran. Wipperfürth rief auf seiner Unternehmensseite auf Facebook kurzerhand um Hilfe und setzte damit eine unvergleichliche virale Welle der Hilfe in Gang. Seinen Kollegen und ihm ist zu verdanken, dass schwerstes Gerät von Beginn an im Einsatz ist. Landwirte, Bauunternehmer und GaLa-Bauer setzen sich bis dato ehrenamtlich ein. Sie wollen keinen Lohn, sie brauchen aber finanzielle Unterstützung für ihre schwer belasteten Maschinen, die durch den Einsatz reparaturbedürftig sind. In den ersten Tagen waren sie alleine, Polizei, THW und Feuerwehren wollten helfen, hatten jedoch keinen Auftrag. Sie mussten dort arbeiten, wo Menschen begraben waren, wo das Schicksal unbarmherzig zugeschlagen hat. Sie mussten verwüstetes Eigentum entsorgen, Autos auf Halde schmeissen. Eine Zeit, die sich auf die Seelen der Menschen eingegraben haben. Heute, so betont er, ist die Zusammenarbeit sehr gut. Ich verfolge Markus Wipperfürth und seine Kollegen seit Stund an. Es ist mir ein grosses Anliegen, die ungeschminkte Wahrheit an den Tag zu bringen. Es ist mir ein besonderes Bedürfnis, diesen Menschen eine Stimme zu geben. Hört selbst rein, was in diesem wunderbaren und völlig zerstörten Weinbaugebiet passiert.