Susanne Brunner: Irak zwischen grossem Frust und leiser Hoffnung

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Tagesgespräch

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Ein schiitischer Prediger, der selbst nicht zur Wahl angetreten ist, als grosser Sieger. Eine rekordtiefe Wahlbeteiligung, trotz Massenprotesten gegen die Regierung. Im «Tagesgespräch» mit SRF-Nahost-Korrespondentin Susanne Brunner ordnen wir die Parlamentswahlen im Irak ein. Muktada al-Sadr: Der schiitische Prediger ist der grosse Gewinner der Parlamentswahl im Irak. Seine Bewegung ist nun die mit Abstand stärkste politische Kraft im Parlament. Grösste Verliererin ist die pro-iranische Fatah-Koalition: Sie hat mehr als die Hälfte ihrer Sitze im Parlament verloren. Doch die Koalition spricht von Wahlfälschung und will Beschwerde einlegen. Bis die offiziellen Ergebnisse bekannt gegeben werden, dürfte es noch dauern. Es waren die fünften Parlamentswahlen im Irak seit dem Sturz von Machthaber Saddam Hussein vor 18 Jahren. Doch gerade mal 41 Prozent der Wählerinnen und Wähler haben sich an der Wahl beteiligt – ein Rekordtief. Dabei waren Neuwahlen eines der Hauptanliegen der Protestbewegung der letzten Jahre, die einen demokratischen Wandel im Land fordert. Zuletzt hatten aber Opposition und auch Teile der Protestbewegung zum Wahlboykott aufgerufen. Wie geht das zusammen? SRF-Nahost-Korrespondentin Susanne Brunner ist soeben von einer Reise durch den Irak zurückgekehrt, hat mit dutzenden Irakerinnen und Irakern gesprochen. Von ihren Eindrücken und Erlebnissen berichtet sie jetzt im «Tagesgespräch» mit Barbara Peter.