Wieviel Boulevard verträgt die Demokratie? Billig- und Gratismedien und die (ver-)öffentlichte Meinung
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Medien, die "vierte Gewalt" im Staat, bestimmen unsere Wahrnehmung der Welt und der Gesellschaft mehr denn je. Der jüngste Wandel der Medien führt zu einem verstärkten Interesse für "Menschliches, Allzumenschliches". Das, was ursprünglich auf der Straße - auf dem Boulevard - verkauft wurde gibt es heute meist gratis oder beinahe gratis - inklusive einer moralisierenden, bewertenden und nicht selten pauschal verurteilenden Berichterstattung. Der Satz "es gilt die Unschuldsvermutung" wird oft nicht mehr aus rechtsstaatlicher Gesinnung, sondern aus einfacher rechtlicher Notwendigkeit am Ende einer Berichterstattung abgedruckt. Was bedeuten die medialen Entwicklungen für die Demokratie? Beeinflusst der Medienpopulismus den politischen Populismus? Ist die "vierte Gewalt" eine Gewalt ohne Kontrolle? Die kritischen Ausführungen des Medienwissenschaftlers Kurt Imhof werden durch die Stellungsnahme vom Chefredakteur der Kronenzeitung Tirol Walther Prüller ergänzt. Univ.-Prof. Dr. Kurt Imhof ist Medienwissenschaftler und lehrt an der Universität Zürich (Forschungsbereich Öffentlichkeit und Gesellschaft).